Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Marceese: Young At Heart (Review)

Artist:

Marceese

Marceese: Young At Heart
Album:

Young At Heart

Medium: CD
Stil:

Singer / Songwriter

Label: Timezone
Spieldauer: 44:28
Erschienen: 18.10.2013
Website: [Link]

Die wie klassisches Vinyl aufgezogene Optik (siehe jüngst auch GINGERPIG und GRANT NATIONAL) des vierten Albums von MARCEESE im Rahmen einer schon zwei Dekaden andauernden Karriere weist den Weg: Auf "Young At Heart" geht es retro-amerikanisch zu, nachdem der Künstler bereits KISS-Coveralben (!) aufgenommen und vorwiegend auf Deutsch gesungen hat.

MARCEESE entführt von Berlin-Kreuzberg auf die langen Highways der Staaten und wahrt dabei ein eigenes Gesicht. Die Scheibe klingt äußerst puristisch, mitunter gar lo-fi und umso häufiger nach Bob Dylan, gerade wegen des ikonischen Einsatzes der Mundharmonika. Dafür singt der Deutsche jedoch ausdrucksvoller und befasst sich eher mit den trivialen Sorgen des Outlaw mit der Wanderklampfe, den er auch glaubhaft verkörpert. Die meisten Stücke brauchen wenig mehr als eben die Gitarre und muten fast fragmentarisch an, aber dennoch nicht unfertig. Es ist, als höre man einzigartige Momentaufnahmen, und dementsprechend emotional fallen MARCEESEs Lieder aus, vor allem das rührende "Delighted Girl".

Manches reichert der allein ausführende Komponist, Performer und Produzent mit Schlaginstrumenten an ("Kind Of-A-Nothing", "Blue Lights") oder legt auch angezerrte Klampfenspuren übereinander (die viertelstündige Instrumental-Improvisation "The Good Ol' Doctor", ehrlich gesagt ein Grenzfall mit teilweise arg kratzenden Drones). Im allseitig lakonischen Gros kommt verhaltene Freude allenthalben mit "Have You Seen Them?" und "Your Beatin' Heart" auf, aber das dies beziehungsweise die recht einheitliche Stimmung ist überhaupt nicht schlimm. Seine gebrochene Stimme könnte der Barde allerdings häufiger so deutlich in den Vordergrund stellen wie in "Life In The Brown Stones". Von der Muse geküsste Geschichtenerzähler klangen lange nicht so puristisch wie dieser hier.

FAZIT: Schmutziger wie herzlicher Singer-Songwriter-Stoff im allerursprünglichsten Sinn. Schneid dir was hiervon ab, oh Laptop-Folker und Feierabend-Cowboy ...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3861x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • With One Hand Waving Free
  • Kind Of-A-Nothing
  • First Yer Blues
  • Delighted Girl
  • King And Queen
  • Have You Seen Them?
  • The Good Ol' Doctor
  • Your Beatin' Heart
  • Life In The Brown Stones
  • Blue Lights
  • Ain't Got A Clue How To Take You Under My Wings

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!